88. Tag 16.8. Frauenberg – Waldkirchen


In der Nacht wurde wüst geschnarcht, ich konnte jedenfalls nicht richtig einschlafen. Einem der Schnarcher warf ich eine Decke aufs Bett, aber der schnarchte ruhig weiter.

Als ich um 630 Uhr aufstand, bekam ich sehr starke Bauchschmerzen. Georg rief nach ca. 1 Stunde, als es immer schlimmer damit wurde, auf Drängen der Herbergsmutter in Waldkirchen das Krankenhaus an, die einen Krankenwagen schicken wollten, und ein Mädel brachte mir noch schmerzstillende Tabletten. Die 2 Gelonida – Tabletten schluckte ich auf nüchternen Magen so herunter. Erst nach einer weiteren Stunde fingen diese erst am zu wirken, und die Schmerzen ließen nach. Ich bat dann Georg, den Krankenwagen doch wieder abzubestellen, aber da war dieser schon abgefahren gewesen, und nach etwa 5 Min., als Georg gerade mit dem telefonischen Abbestellen beschäftigt war, kam das Auto auch schon und ich mußte mit. Wir haben uns dann noch verabredet, wie wir uns weiterhin verhalten wollten und uns dann daraufhin geeinigt, daß ich täglich,sollte ich länger im Krankenhaus bleiben müssen, von den Wanderzielen telefonisch unterrichtet würde. Hans war inzwischen schon nach Hause gefahren. Im Krankenhaus in Waldkirchen, einem in ca. 575 m ü. NN. liegenden Ort, wurde ich dann zur Beobachtung festgehalten, nachdem man durch eine Untersuchung Fieber festgestellt hatte. Der Arzt meinte, es besteht Verdacht auf Blinddarmentzündung. Ich telefonierte daraufhin mit der Herbergsmutter der Jugendherberge Mauth und bat sie, daß sie Georg und die anderen zwei, die sich ja bei ihr anmelden mußten, davon unterrichtet, was sie auch tun wollte. Dann mußte ich mich ins Bett legen, obwohl mir nichts mehr fehlte. Draußen schien herrliche Sonne. Dieses konnte ich nicht sehen, ich stand auf und besah mir das katholische Krankenhaus, das zwar klein, aber sehr sauber war, Es liegt wunderbar, und man hat eine weite Aussicht auf die umhiegenden Berge. Dann lernte ich 2 Jungens kennen, German und Ludwig, mit denen ich mich unterhielt, denn die anderen älteren Männer konnte ich wegen ihres Dialektes kaum verstehen. Ich malte auf ein Stück Pappe ein Mühlebrett auf, und mit Kleingeld, das wir als Spielsteine benutzten, spielte ich mit den zweien Mühle.

Um 16 Uhr hatte ich noch über 37° Fieber. Von Fenster des Krankerhauses konnte ich wieder mal einen sehr schönen Sonnenuntergang beobachten. Die Sonne verschwand gerade hinter dem Brotjacklriegel.