82. Tag 10.8. Kassel – Reinhardswald


An diesem Morgen wollte ich Kassel wieder verlassen, da ich noch am nächsten Tag in Hemeln am Bramwald an einer vorher abgemachten Stelle mit einem Freund aus Kiel mich treffen wollte. Wir wollten gemeinsam in den Bayerischen Wald fahren, um dort zu wandern. Ich hatte meinen Freund jedenfalls dazu gebracht, dies zu tun und sein Auto nur als Anfahrtsmittel zu benutzen.

Außerdem wollte ich in Hemeln einem Zeltlager der ev. Jugend Bremen mit etwa 100 Jungen einen Besuch abstatten und eventuell die eine Nacht dort übernachten. Im vorigen Jahr hatte ich nämlich auf der gleichen Stelle für das gleiche Lager den Lagervogt und Wanderleiter gespielt.

Ich stand also schon früh auf. Draußen war es zwar trübe, aber das machte ja nichts. Zum Frühstück gab es Cornflakes und Kakau.

Um 1130 Uhr fuhr mich Herr H Gunkel in rasender Fahrt nach Hemeln, also Niedersachsen. Irmtraut, Harald und Pett, die Austauschschülerin aus England und Freundin Hildgunds, waren mit.

In Hemeln im Lager wurde mir und den anderen durch die Lagerleitung, mit der ich ja im Vorjahr 4 Wochen zusammengearbeitet hatte, ein auffallend kühler Empfang zuteil. Wir sahen in einige Zelte rein, die uns einer der Diakone zeigte, und dann habe ich mich schweren Herzens von Fam. Gunkel, die mich so ganz anders aufgenommen hatte, verabschiedet. Herr Gunkel fuhr also wieder zurück, und ich bekam dann noch Mittagessen. Dann unterhielt ich mich noch mit einigen im Zeltlager weilenden Jungens, die schon im vorigen Jahr dabei waren und mich deshalb kannten, und ging dann wieder los, da mich die Lagerleitung einfach nicht beachten wollte, was ich aber erwarten durfte.

Da ich in Hemeln keine Unterkunft bekommen konnte, ging ich zur Fähre runter und ließ mich wieder ins Hessenland nach Veckerhagen übersetzen. Von dort ging ich zur Jugendherberge Reinhardswald, in der ich schon zu Beginn meiner Fahrt war. Hier stellte ich fest, daß das Wandern allein auch ganz schön sein kann.

Der Herbergsvater hatte mich sofort wieder erkannt. Eine Gruppe aus Gelsenkirchen war gerade mit ihren Bussen angekommen und schleppte ihre Koffer in die Herberge.

Um 1450 Uhr verzog sich die Wolkendecke und es wurde heller.

Am Nachmittag schrieb ich in der Herberge für den Landesverband Hessen einen Bericht über einen schönen Tag unserer Wanderung. Am Abend machten holländische Mädchen und Jungen Gesellschaftsspiele, und alles andere machte vergnügt mit.

Um 22 Uhr ging es dann ins Bett.