Als wir um 7 Uhr aufstanden, war draußen bereits wieder herrliches Wetter. Ich hatte sonst gut geschlafen, dachte aber, daß in den Betten Flöhe wären, so stach und juckte es mir. Später erfuhr ich dann, daß das die Stechfliegen und Bremsen wären, die durch den dünnen Schlafsack durchstechen. Eine Decke hatte ich mir, da es ja so sehr warm im Schlafraum war, nicht übergelegt.
Am Morgen machten wir, ehe wir weiterwanderten, noch einen Rundgang durch die gewaltige Stiftsruine mit Turmbesteigung und Bühnenbesüchtigung. Es wurden gerade die Kulissen für „Faust“ aufgestellt. Anschließend gingen wir noch ins Museum. Um 1150 Uhr sind wir dann ab Markt Bad Hersfeld, nachdem sich jeder noch ein Eis gekauft hatte, mit dem Stadtbus bis Hohe Luft hochgefahren, das Stück durch die Stadt, Bad Hersfeld ist nämlich ziemlich groß, wollten wir uns doch sparen. Um Punkt 12 Uhr waren wir oben. Dann ging es zu Fuß zur Hess. Heimvolkshochschule Burg Fürsteneck, unserem Ziel an diesem Tage. Als wir gerade den Berg hochgingen, hörten wir Schüsse von Übungen, aber ganz nahe. Wir hatten schon Angst, daß was passieren könnte. Gleich, als wir den Wald erreicht hatten, machten wir eine kleine Rast. Es war wieder mörderisch heiß, und diese Pause war uns gerade recht. In Fischhach haben wir, nachdem wir auf dem Berg eine Rast gemacht hatten, Wasser getrunken bzw. ich goß mir welches über den Kopf, und ein Libella – Fahrer nahm unsere Rucksäcke mit hoch auf den Berg. Es war wirklich wieder mörderisch warm. Oben auf dem Berg haben wir dann wieder im Schatten einer Wiese eine Rast gemacht. Nach etwa 15 Min. ging es aber wieder weiter. Vor Fürsteneck, als wir auf die geteerte Straße kamen, die von Mengers nach Reckrod führt, hielt auf das Winken von Herrn Gunkel ein offener VW – Pritschenwagen und nahm uns alle 12 bis ca. 1 km vor unser Ziel mit. Dort haben wir dann noch eine moderne Kirche besichtigt, in der es uns angenehm kühl war, und anschließend ließen wir uns von einem Einwohner einen Eimer Trinkwasser geben. Ich kippte mir wieder einen Becher voll über Kopf und Hemd. Das erfrischt nämlich mehr als trinken!
Dann sind wir noch ca. 1 km den steilen Berg hoch gelaufen, und schon gegen 1745 Uhr waren wir am Ziel.
Bei den 30°C im Schatten, die heute wieder waren, war es uns angenehn, hier zu erfahren, daß in etwa 2 – 3 km Entfernung, in Eiterfeld, ein Schwimmbad ist.
Nach dem sehr guten Abendbrot ging dann ein Teil unserer Gruppe zum Baden nach Eiterfeld. Eiterfeld liegt in etwa 360 m ü. d. M. und hat ca. 1300 E. Es liegt im hessischen Kegelspiel am Fuße des Lichtberges in waldreicher Umgebung.
Es war sehr schön in dem Bad und warm war es auch. Vor Sonnenuntergang machten wir uns wieder auf den Heimweg. Um 2030 Uhr machten wir in der Heimvolkshochschule Schloß Fürsteneck noch eine Besichtigung.
Den Tag schlossen wir mit einigen Liedern hinter dem Schloß ab, wo wir unter alten Bäumen saßen und eine schöne Aussicht auf das Land hatten. Es war ein herrlicher warmer Sommerabend.
Auf dem Flur habe ich dann noch den Mädchen, deren Zimmer nach beiden Seiten an meines angrenzten, auf deren Wunsch noch die Lieder “ Das Glöcklein „, “ Ich bete an die Macht der Liebe „, „Das Wolgalied“ und „Die drei Zigeuner“ vorgesungen. Die hohen Töne habe ich alle gut bekommen.
Dann gingen wir zu Bett. Ich habe noch meine Sachen gewaschen ( Socken ) und mein Tagebuch vervollständigt. Draußen war es noch immer sehr warm und wolkenlos und windstill und jetzt auch völlig ruhig!