36. Tag 25.6. Schluchsee – Schluchsee


Um 7 Uhr stand ich wieder auf und war eine Stunde später fertig. Mein Frühstück bestand aus Käse und Butter und Sprudel und Keks. Das schmeckte mir ganz gut. An diesem Morgen war es trübe draußen und nur 14°C. Die Sonne war nicht zu sehen. Ich zog jetzt nach langer Zeit wieder Pullover und Unterhemd an, ich hatte ja schließlich Wintersachen mitgenommen! Um 9 Uhr wollte ich zur Wutachschlucht. Diese soll das größte deutsche Wildbachtal sein, von Kalksteinwänden eingeschlossen.Da der Bus aber schon um 605 Uhr von Seebrugg abgefahren war, konnte ich natürlich nicht mehr mit. Das ist ja auch viel zu früh. Erst ab 1.7., zu Beginn der Saison, wird die Verbindung von hier aus nach Bonndorf, dem Ausgangspunkt jeder Wanderung durch die Wutachschlucht, besser. Als nun aus der Wanderung durch diese Schlucht nichts werden wollte, habe ich mir zunächst einmal die Kirche in Schluchsee angesehen. Dann bin ich nach Seebrugg und von dort aus zur Schluchsee-Staumauer gegangen. Die Staumauer habe ich mir gründlich oben und an beiden Seiten, soweit zugänglich, angesehen. Sie wurde 1928 – 31 erbaut. Auf der Talseite der Mauer lag an einer Straße, die ursprünglich auf dem Grund des Schluchsees entlangführte und jetzt durch die Staumauer abgesperrt ist, noch ein vergessener Stapel Ho}z. Das Holz ist ganz morsch und trocken gewesen, ich konnte mit dem ausgestreckten Arm bequem ein Scheit halten. Dann bin ich wieder zurückgegangen. Es war mittlerweile wieder sehr warm geworden. Meinen Pullover hatte ich schon längst wieder ausgezogen und trug ihn dann in dem Netz, das ich mir mitgenommen hatte. An einer Bude an der Sperrmauer kaufte ich mir noch ein paar Negerküsse. Um 11 Uhr ging ich dann wieder los nach Seebrugg, wo ich erst um 12 Uhr ankam. Es war jetzt wieder richtig heiß, so daß ich mich im kühlen Wartesaal des Bahnhofs aufhielt und auf den Zug wartete, denn ich wollte nicht noch einmal den gleichen Weg zurücklaufen. Um 1224 Uhr fuhr ich dann für 0,30 DM in 3 Min. nach Schluchsee zurück. In der Jugendherberge hahe ich gerade noch Mittag bekommen. 2 Teller gute Suppe habe ich verdrückt. Es war eine Art Kartoffelsuppe, nur waren die Kartof2 feln darin gerieben. Kauen brauchte ich also nicht.

Am Nachmittag habe ich mich dann auf die Wiese hinter der Jugendherberge zurückgezogen und die Bildzeitung gelesen und mich von 14 – 17 Uhr gesonnt. Ich mußte mich ja wieder mal über die neuesten politischen Geschehnisse informieren. Eine Gruppe von Jungen und Mädels aus der 8. Klasse versuchten die Jugendherberge zu malen. Ich habe einigen etwas dabei geholfen. Selber habe ich dann noch die Herberge fotografiert. Um 1830 Uhr war noch herrlichster Sonnenschein. Die Temperatur war aber auf 18°C im Schatten gesunken, was mir nichtmal unangenehm war.

Am Abend fuhr ich mit einem der Jungen noch einmal mit einem geliehenen Boot auf den Schluchsee rauf, von 1930 – 20 Uhr. Das Wasser war sehr ruhig. Nur ich ruderte, da sich der Schüler zu ungeschickt dabei anstellte. Ich hatte zwar schon vom vorhergehenden Tag einige Blasen an den Händen, aber jetzt merkte ich sie kaum noch. Der Spaß kostete mich 1,60 DM. Um 2130 Uhr mußte ich dann noch in der Jugendherberge von Zimmer “ Immergrün “ ( Eingang vom Turm aus ) in Zimmer “ Gänseblümchen “ umziehen. Um 22 Uhr waren, als ich auf das Thermometer sah, nur noch 12°C. Dann ging ich zu Bett, nachdem ich mich noch über viele Dinge vor dem Hause mit den Herbergseltern unterhalten hatte. Es war auch sofort ruhig in der Herberge.