26. Tag 15. 6. Calw – Rottweil


Es war wieder soweit, daß ich mich von meinen Großeltern verabschieden mußte. Um 915 Uhr fuhr ich bei herrlichem Wetter von Calw los. Es sollte an diesem Tag über Nagold, Horb, Sulz und Oberndorf nach Rottweil gehen. Bereits bei der Abfahrt waren schon 23,5°C im Schatten. Ich bin schon am Morgen ohne Hemd gefahren. Bis kurz hinter Nagold ging es durch herrliche Wälder die kurvenreiche Nagold sanft hinauf. Dann ging es steil hinauf nach Hochdorf. Um 13 Uhr war ich glücklich auf der Wasserscheide zwischen Nagold und Neckar und habe kurz hinter Hochdorf 30 Min. Mittagsrast gemacht, bis ich merkte, daß ich in einem Ameisenhaufen saß. Die Sonne schien jetzt entsetzlich warm. Ich fuhr und schob anschließend gleich weiter und war bald darauf am Neckar und in Horb, wo ich am liebsten zum Baden gegangen wäre, aber dann wäre ich zu spät in Rottweil angekommen. Horb liegt steil am Berg aufgebaut und besitzt malerische Häuser, Gassen und Treppen. Um 15 Uhr waren bereits 31°C im Schatten, und der war nicht vorhanden, jedenfalls nicht genügend. Der ganze Himmel war dabei völlig wolkenlos. Die Straße klebte richtig. Ich sah immer schon nach Wasser, nach einer Quelle oder ähnliches, aber alles war ausgetrocknet. Kurz vor Rottweil traf ich noch 4 Mädchen, die auch nach Rottweil wollten, aber nur übers Wochenende. Wir fuhren dann bis Rottweil zusammen den Neckar aufwärts. Kurz vor dem Ziel entdeckten wir an der Straße doch noch eine Quelle, an der wir unseren Durst stillten und noch unsere Kleidung naßmachten, um bei der Verdunstungskälte besser fahren bzw. schieben zu können. Um 19 Uhr waren wir in Rottweil in der Jugendherberge angekommen. Es waren jetzt noch 27°C im Schatten. Auch in den Räumen der Herberge war es enorm warm! Kurios fand ich die Küche in der sehr alten Herberge. Der Fußboden verlief von links nach schräg, wie man so sagt. Alles, was runterfiel, mußte zwangsläufig in eine Ecke kullern. Am Abend habe ich dann mit noch einem 2. Einzelwanderer, der allerdings getrampt war, einen kleinen Spaziergang durch das mittelalterliche Rottweil gemacht. Vom 15. – 18. Jh. hat die Stadt zur Schweizer Eidgenossenschaft gehört. Wir gingen noch zum Stadttor rauf und haben uns unterhalb des Aussichtsturmes noch eine Weile ausgeruht und den herrlichen Abend genossen. Dann kam plötzlich eine Windboe und Wolken zogen auf, was uns bei dieser Hitze gerade recht war. Wir aßen dann noch gemeinsam im Gasthaus „Becher“ Abendbrot, Bratkartoffeln mit Spiegelei, da es in der Jugendherberge kein Essen gab. Während unseres Essens tobte draußen ein fürchterliches Gewitter, wobei es kaum regnete. Als wir gegessen hatten hörte es schon wieder auf. Wir machten uns dann laufend auf den Weg zur Jugendherberge, denn es war schon recht spät, und die Herberge sollte um 2130 Uhr geschlossen werden. Wir waren aber noch sehr pünktlich und spielten sogar noch eine Party Schach. Dann gingen wir aber zu Bett.