15. Tag 4. 6. Heubach – Blaubeuren


Um 630 Uhr wurde die Stadt mit Schallmeienmusik geweckt. Um 720 Uhr bin ich dann aufgestanden. Es war herrlicher Sonnenschein draußen. Ich habe mich an diesem Märgen wieder mal gründlich gewaschen. An diesem Tage sollte hier Kinderfast sein. Da das hier nur alle 3 Jahre gefeiert wird, feiern große und kleine Kinder gemeinsam das Fest. Um 830 Uhr war in der ev. und kath. Kirche extra zur Feier dieses Tages ein Gottesdienst abgehalten worden.

Um 830 Uhr war ich fertig und konnte zu den Herbergseltern rübergehen, nachdem ich noch alles aufgeräumt und gesäubert hatte. Die Herbergsmutter klagte über Zahnschmerzen, die sie die ganze Nacht durch geplagt hatten. Ein kleines Frühstück wurde mir von ihr zurechtgemacht, welches sie nicht berechnete. Dann verabschiedete ich mich und war, nachdem ich von der Post noch wieder etwas Geld abgeholt hatte und einen Film abschickte, bereits um 10 Uhr aus dem Ort, diesen in Feststimmung hinter mir lassend. An diesem Tag wollte ich den sogen. Keltenweg fahren. Ich fuhr jetzt über Buch und Bargau nach Weiler in den Bergen. Zwischen Weiler in den Bergen und Degenfeld, wo ich wieder tüchtig schieben mußte, kam ich an dem Flugplatz Hornberg vorbei, aui dem reger Segelflugzeugverkehr war. Dann ging es durch riesige Buchenwälder nach Weißenstein, einem mittelalterlichen Städtchen mit ca. 1200 Einw. in 540 m Höhe in einem Seitental der Lauter gelegen. Hier kaufte ich mir wieder einen neuen Film und etwas zu essen, und dann ging es weiter durch das Roggental mit seinen bizarren Felsen, die die Gestalten riesiger Teufel oder Riesen annehmen, nach Geislingen. Von Weißenstein aus mußte ich erst einmal ein ganz schönes Stück einen steilen Berg rauf schieben, dann ging es aber bis Geislingen auf verkehrstoter Straße ziemlich eben dahin. Leider fand ich im gesamten Roggental keine geeignete Rastgelegenheit, und es war auch nur sehr wenig Sonne hier, die nur so eben durch das dichte Dach der Laubbäume drang. Um 13 Uhr war es ziemlich warm gewesen. Um diese Zeit fuhr ich gerade durch Geislingen. Geislingen liegt in etwa 465 m Höhe im Tal der Fils. Die Stadt zählt ca. 23000 E. Aus Geislingen raus mußte ich wieder einen sehr steilen Berg rauf schieben. Zwischen Türkheim und Nellingen machte ich dann von 15- 17 Uhr meine Mittagsrast. In der Sonne war es in dieser Höhe nur etwa 20 ° C, sobald die Sonne aber weg war, sank die Temperatur sofort auf ca. 12° C, s. d. ich in meinen kurzen Hosen nicht gerade schwitzte. Ich habe mir dann auch bald etwas wärmere Sachen angezogen. Kurz vor Blaubeuren stehen noch einmal riesige Felsen hoch über der Straße.

Um 1930 Uhr war ich dann in der Jugendherberge in Blaubeuren. Ich mußte erst eine Weile suchen, bis ich sie dann doch fand. Der Empfang in der Herberge durch den Herbergsvater war miserabel. Am Abend machte ich dann noch einen kleinen Spaziergang in den Ort hinein.