11. Tag 31. 5. Rothenfels – Krausenbach


Um 7 Uhr bin ich aufgestanden und war bereits um 8 Uhr fix und fertig. Es war ein herrlicher Morgen! Ich habe noch einige Postkarten geschrieben und bin dann um 9 Uhr losgefahren. Diesen Morgen war es schon so warm, daß ich gleich mit kurzer Hose und kurzem Hemd losfahren konnte. Es ging jetzt in den Spessart hinein nach Mespelbrunn. Zunächst fuhr ich über Hafenlohr nach Marktheidenfeld. Dann bog ich vom Main ab in den Spessart hinein und hinauf, denn ich mußte jetzt erst wieder einmal tüchtig schieben. Hinter Rohrbrunn habe ich von 13°°- 1340 Uhr Mittagsrast gemacht. Es hatte sich hier im dichten Wald wieder etwas abgekühlt, es waren nur noch 17°C im Schatten. Das kam aber auch wegen der großen Höhe von etwa 500 m. Trotzdem merkte ich die Sonne richtig im Gesicht und auf den Händen. Nach Mespelbrunn habe ich dann ca. 40 Min. mein Rad geschoben, da dies ein Fußweg ist und hier Radfahren verboten ist. Das war auch mal gut, bergab zu schieben. Das Wasserschloß Mespelbrunn, etwa 300 m über dem Meer gelegen, tauchte dann plötzlich vor mir auf. Es liegt sehr versteckt im Wald und soll noch von keinem Krieg, auch nicht vom 30 – jährigen, berührt worden sein. An dem heutigen Himmelfahrtstage war hier ein enormer Besucherandrang, es waren wohl an die tausend Menschen. Eine Jazkapelle zerriß die herrliche Ruhe des tiefen Waldes, die hier sonst wohl gewesen wäre. Ich war jedenfalls schockiert darüber. Dann fuhr ich nach kurzer äußerer Besichtigung des Schlosses über Heimbuchenthal ( 225 m ) nach Krausenbach, einem ganz verschwiegenem abgelegenen Dorf, wo ich um 17 Uhr in der Jugendherberge ankam. Das Fahrrad mußte hier unter freiem Himmel stehen, da keine Fahrradunterstellmöglichkeit vorhanden war. Da aber schönes trockenes Wetter war, war das nicht tragisch. In der Herberge traf ich 5 weitere Einzelwanderer. In einem Gasthaus des Ortes aßen wir gemeinsam “ Rippe mit Kraut „, denn in der Herberge gab es keine Verpflegung. Einer der Wanderer nähte dann noch bis 23 Uhr mit meinem Nähzeug an seinem zerrissenen Schuh. Auch ich habe noch an meiner Kniebundhose herumgehäht, eine Schnalle war abgerissen.