3. Tag 23.5. Einbeck – Güntersen


Ich habe herrlich geschlafen! Um 730 Uhr stehe ich jetzt auf. Draußen ist es bedeckt und windig. Nachdem ich im Freien mein Frühstück zu mir genommen habe, bin ich um 950 Uhr wieder auf dem Rad. Ich fahre über Edenissen und Iber nach Moringen. Die Gegend ist auf dieser Strecke landschaftlich besonders schön! Die Temperatur schwankt an diesem Morgen beträchtlich. Sobald die Sonne weg ist, muß ich mich umziehen. Ich bin an diesem Morgen dauernd am Umziehen. Hinter Moringen fahre ich nach Hardegsen, bereits im Solling gelegen. Von Hardegsen nach Ellierode geht es auch noch ganz gut, aber dann muß ich absteigen und schieben. Lödingsen und Adelebsen sind meine nächsten Stationen. Es ist genau 12 Uhr, als ich in Adelebsen ankomme. In der Umgebung dieses Ortes gibt es riesige Basaltvorkommen. Dementsprechende Fördereinrichtungen sind auch in der ganzen Gegend zu sehen. Adelebsen wurde 990 das erstemal erwähnt. Man hat hier Funde aus der Zeit bis 4000 Jahre vor Christus gemacht. Eine mächtige etwa 1000 Jahre alte Burg krönt den Ort. Die Burg ist der einzige Bau, der 1630 bei der Schleifung Adelebsens im 30-Jährigen Krieg stehen blieb.

Zur Burg will ich aber nicht rauf, denn es ist gleich 13 Uhr, und dann werden die Geschäfte schließen! Kuchen und Dosenmilch sind für mich wohl das richtige Mittagessen, ich habe jedenfalls großen Appetit darauf. An einem hoch über Adelebsen gelegenen Berghang auf der Strecke nach Güntersen beginne ich um 13 Uhr meine Mittagsrast. Von hier kann ich die ganze Gegend sehr schön übersehen. Ich selbst werde aber durch nichts in meiner Ruhe gestört.

Starke Sturmböen ( bis ca. Windstärke 11 ) kommen plötzlich auf, und ich werde für den Rest des Tages den Wind wieder von vorne haben. Da nur der Wind und die Vögel zu hören sind, beschließe ich, bis 15 Uhr zu bleiben.

Die Zeit verging sehr schnell, denn es ist schon soweit. Ich mache noch eine Aufnahme von Adelebsen. Um einen Vordergrund zu haben, stelle ich mein Rad an einen Baum. Ich habe gerade abgedrückt, als ein heftiger Windstoß mein Rad umwirft. Nun ist mein Spiegel verbogen und will sich nicht mehr hinbiegen lassen. Trotz des anhaltenden starken Windes war aber auch der heutige Tag bis jetzt ganz schön.

Vor einer halben Stunde war ich aufgebrochen, jetzt bin ich bereits in Güntersen. Bei einem Onkel eines Freundes von mir habe ich vor zu übernachten.

Ein bedrückter Empfang wurde mir zuteil. Auf dem Weidegelände des Bauern lag ein tödlich verunglückter. Vor etwa einer halben Stunde war ein vom 450 m hohen Backenberg herunterkommender Trecker von seinem eigenen Anhänger überrollt worden. Die Straße, die hier Privatstraße ist, ist an dieser Stelle besonders steil! Nachdem wir uns eine ganze Menge erzählt hatten und ich auch noch etwas in alten Magazinen gelesen habe, mache ich um 22 Uhr das Licht aus.